Ein Tag, der mich berührt hat.
Heute war einer dieser Tage in der Pflegeberatung, die einen innehalten lassen. Er begann mit einer herzlichen Beratung bei langjährigen Kunden — Menschen, die ich schon viele Jahre begleiten darf. Es ist fast wie ein Besuch bei guten Freunden, bei denen man sich willkommen und vertraut fühlt.
Doch der nächste Einsatz war geprägt von einem plötzlichen Schicksalsschlag. Ich betrat die Wohnung eines Ehepaares, wir setzten uns zu dritt an den Tisch. Der Ehemann wirkte etwas abgeschlagen, klagte über leichte Schwäche. Ich bot an, den Blutdruck zu messen, reichte ihm ein Glas Wasser — es war ein heißer Tag.
Dann geschah das Unerwartete: Er brach auf dem Stuhl zusammen — und verstarb noch vor Ort. Ein stiller Herzinfarkt, völlig überraschend.
Auch das ist Teil meiner Arbeit als Pflegeberaterin. In diesem Moment war ich nicht nur fachlich gefragt, sondern vor allem menschlich. Ich blieb bei der Ehefrau, leistete Beistand, gab Halt in einer Situation, die niemand alleine durchstehen sollte.
Geplant war ein weiterer Beratungstermin. Doch ich merkte: Ich brauche selbst einen Moment, um das Erlebte zu verarbeiten. Am Nachmittag entschied ich mich, an einer Veranstaltung in einer Tagespflege teilzunehmen — gemeinsam mit einer lieben Kollegin. Diese Begegnungen, Gespräche, das Miteinander — sie haben mir gutgetan.
Am Abend dann kleine Gesten von Dankbarkeit: ein liebes Paket, eine Karte, ein Lächeln. Und ich denke oft: Niemand schuldet mir etwas. Die Pflegeberatung wird von den Kassen übernommen. Doch die Dankbarkeit, die mir täglich begegnet, ist unbezahlbar. Pflegeberatung bedeutet für mich: Mitten im Leben zu sein — mit all seinen Höhen und Tiefen. Und für die Menschen da zu sein, genau dann, wenn sie jemanden brauchen.